Das Wichtigste in Kürze
- ältere Rollladenkästen sind oft komplett ungedämmt und führen zu Wärmeverlusten
- schlechte Dämmung verursacht hohe Heizkosten und unbehagliches Wohngefühl
- Resol-Hartschaum-Dämmplatten sind wegen ihrer guten Dämmwirkung empfehlenswert
- geringe Kosten und hoher Nutzen
- Rollladendämmung rechnet sich oft bereits nach einem Jahr
Was bringt eine Rolladendämmung?
Erst seit den 1980ern werden Rollladenkästen überhaupt gedämmt. Bei älteren Modellen ist das nicht der Fall, es sei denn, es wurde im Nachhinein schon mal gedämmt. Ein Blick hinter die Abdeckung lohnt sich in jedem Fall!
Bei alten Rollladenkästen dient in der Regel ein einfacher Holzkasten, in dem sich der Rollladenwickel befindet, als Wandersatz. Holz- oder Pressspanplatten dienen somit häufig als Verschlussdeckel der Rollladenkästen. Diese sind nicht nur sehr dünn, sondern auch meist noch undicht.
Die schlecht oder gar nicht gedämmten und undichten Rollladenkästen führen zu erheblichen Wärmebrücken in Wohnhäusern. Durch die großen Wandöffnungen kommt nicht nur Kälte ins Haus, sondern auch jede Menge Zugluft. Den die Außenluft in der Öffnung für den Rollladen sorgt für einen ständigen Luftaustausch.
Kombiniert führt dies zu höheren Heizkosten und einem unbehaglichen Wohngefühl. Bis zu 300 Euro gehen so Jahr für Jahr verloren.
Eine Rollladendämmung im Kasten führt dazu, dass weder Kälte noch Zugluft in die Wohnräume gelangen können. Es wird wärmer und angenehmer.
Wie kann man den Rollladenkasten dämmen?
Es gibt zwei unterschiedliche Varianten von Rollladenkästen. Bei manchen befindet sich der Deckel an der Unterseite des Kastens. Doch in der Regel ist der Deckel hochkant an der Innenseite der Wand angebracht.
Insgesamt gibt es fünf Wärmebrücken in jedem Rollladenkasten:
- Verschlussdeckel
- Unterseite des Kastens
- Fläche zur Decke
- Die beiden seitlichen Wandflächen
Der Boden des Rollladenkastens und die Seite mit dem Deckel kommen direkt mit dem Innenraum in Kontakt. Hier gibt es die größten Wärmeverluste. Aber auch über die obere Fläche sowie über die beiden Seiten rechts und links vom Rollladen gelangt die Kälte indirekt über das Mauerwerk in den Raum.

Rollladenkasten dämmen
Wenn Sie einen Rollladenkasten dämmen wollen, benötigen Sie das folgende Werkzeug:
- scharfes Messer
- Schere
- Zollstock
- Stift
- Schraubenzieher
- Wasserwaage
- Klebespritze
- ggf. Magnet
Material
- Dämmstoff
- Montagekleber
- Montageschaum
- Dichtband
Für die Rollladendämmung eignen sich Resol-Hartschaum-Dämmplatten besonders gut. Denn der Hochleistungsdämmstoff hat trotz geringer Dicke eine gute Dämmwirkung.
Mit einem Montagekleber können Sie die Dämmplatten an den Wänden des Kastens befestigen. Für sehr unebene Flächen und zum späteren Ausfüllen kleinerer Hohlräume eignet sich ein Polyurethan-Montageschaum.
Mit einem selbstklebenden Dichtband aus Schaumstoff dichten Sie zum Schluss den Deckel ab, damit Zugluft keine Chance mehr hat.
Schritt-für-Schritt-Anleitung Rollladenkastendämmung
Vorbereitung
- Mit einem Magneten finden Sie die Schrauben in einem tapezierten Deckel
- Schrauben Sie den Verschlussdeckel ab. Den Deckel dabei vorsichtig abnehmen und auf das Zugband des Rollladens achten.
- Messen Sie, wie viel Dämmstärke Sie benötigen:
Die Plattenstärke ergibt sich aus dem Zwischenraum zwischen dem Deckel des Rollladenkastens und des komplett aufgewickelten Rollladens. Wählen Sie die Dämmstärke so, dass möglichst ca. 1-2 cm Luft bleiben. Für bodentiefe Fenster ist die mögliche Dämmstärke daher häufig geringer, da der Rollladenwickel dicker ist als bei normalen Fenstern.
Reinigung
- Lassen Sie den Rollladen herunter, damit Sie mehr Platz für die Arbeiten haben
- Reinigen Sie den Rollladenkasten
- Alle Flächen mit einem feuchten Tuch abwischen, damit der Kleber später hält
Dämmmaterial anbringen
- Beginnen Sie mit den seitlichen Teilen: wenn an der Seite des Rollladengurts kein ausreichender Platz ist, lassen Sie diese Seite einfach weg.
Schneiden Sie aus der Dämmplatte ein Rechteck zurecht, das der Höhe und Tiefe des Rollladenkastens entspricht.
Teilen Sie dieses Stück dort, wo im Kasten die Rolle angebracht ist. Schneiden Sie nun eine entsprechende Aussparung in die beiden Hälften.
Prüfen Sie, ob alles passt, und befestigen Sie die Dämmplatten mit Montagekleber. - Messen Sie die notwendige Größe für den Boden des Kastens und schneiden Sie die Platte zurecht.
Ist die Platte größer als die Wandöffnung, können Sie diese auch in zwei Teilen anbringen.
Prüfen Sie wieder, ob alles passt und kleben Sie die Platte fest. - Es geht mit der Decke weiter. Wegen der Unebenheiten eignet sich hier Montageschaum besser als der Kleber.
Damit der Montageschaum besser hält und schneller aushärtet, können Sie wie Wand mit einer Sprühflasche leicht anfeuchten.
Drücken Sie eine passende Platte von unten gegen die Wand und fixieren Sie die Dämmplatte, damit der Schaum trocknen kann. Dafür am besten den Rollladen hochziehen und den Zwischenraum mit Holzstücken oder anderen Gegenständen ausfüllen. - Lücken und Hohlräume können Sie im Anschluss mit dem Montageschaum abdichten.
- Messen Sie die freie Lücke im Rollladenkasten, um die Größe für die Dämmplatte auf dem Verschlussdeckel zu erhalten.
Schneiden Sie die Dämmplatte so zu, dass sie genau in die Öffnung passt, und kleben Sie diese auf den Deckel. - Dichten Sie nun mithilfe des Schaumstoff-Dichtbands die Flächen ab, auf denen der Deckel an der Wand aufliegt.
- Jetzt können Sie den Deckel wieder anschrauben.
- Prüfen Sie, ob sich der Rollladen problemlos hoch und herunterziehen lässt.
Eine ausführliche und bebilderte Anleitung erhalten Sie zum kostenfreien Download bei der Landesenergie Agentur Hessen.
Pro Rollladenkasten sollten Sie mit ca. drei Stunden Arbeitsaufwand rechnen. Die Arbeit ist aufwendig, weil es so kleinteilig ist. Gerade deswegen eignet sich die Rollladendämmung besonders gut für Heimwerker in Eigenleistung. Der Materialaufwand ist gering und Sie können sich die Arbeit frei einteilen.
Etwas einfacher und schneller geht es mit flexiblen Dämmmatten, die einfach um die Rolle gelegt werden. Der Nachteil ist hier, dass Sie nur noch an den Rollladenwickel kommen, wenn Sie die Dämmung wieder herausnehmen. Dafür benötigen Sie aber auch keinen Kleber, da die gebogenen Dämmstoffe in den Kasten geklemmt werden.

Was kostet die Rolladendämmung?
Die Kosten für eine Rollladendämmung sind sehr überschaubar. Insgesamt sollten Sie mit ca. 20 Euro pro Meter für das Material rechnen.
Tabelle Kosten der Rollladendämmung
Material | Kosten |
---|---|
Resolhartschaumplatte | ca. 20 Euro pro m² |
EPS/Styropor-Dämmplatten | ca. 10 Euro pro m² |
Flexible Rollladendämmung | ca. 40 – 50 Euro pro m² |
Montagekleber | ca. 5 – 10 Euro pro Tube |
Montageschaum | ca. 5 – 10 Euro pro Tube |
Schaumstoff-Dichtband 3 – 5 cm breit | ca. 3 – 5 Euro pro m |
Tabelle: durchschnittliche Kosten des Materials einer Rollladendämmung
Wie viel bringt Rolladendämmung?
Der Einspareffekt ergibt sich aus zwei Faktoren. Zum einen verlieren Sie jährlich allein über die ungedämmten Rollladenkästen Heizwärme im Wert von ca. 12 Euro pro Meter. Zum anderen führt der erhöhte Luftaustausch infolge der Zugluft zu weiteren 7 bis 15 Euro pro Meter im Jahr. Dies summiert sich in einem Einfamilienhaus auf bis zu 300 Euro.
Weitere positive Nebeneffekte der Rollladendämmung sind eine verbesserte Luftfeuchtigkeit und keine Zuglufterscheinungen mehr. Die wärmeren Innenwände schützen außerdem effektiv vor Schimmel.
Bei den geringen Kosten und den hohen Einsparpotenzialen rechnet sich die Rollladendämmung oft bereits nach einem Jahr.

Fazit
Die Dämmung Ihres Rollladenkastens ist eine effektive und kostengünstige Maßnahme, um die Energieeffizienz Ihres Hauses zu steigern und Ihre Heizkosten deutlich zu reduzieren. Mit den richtigen Materialien und einer sorgfältigen Ausführung können Sie nicht nur Wärmebrücken eliminieren, sondern auch für ein angenehmeres Wohnklima sorgen.
Obwohl die Arbeit etwas Aufwand erfordert, lohnt sich die Investition schnell – oft schon innerhalb eines Jahres. Folgen Sie unserer Anleitung, um Ihre Rollladenkästen fachgerecht zu dämmen, und profitieren Sie von den zahlreichen Vorteilen, die eine verbesserte Rollladendämmung mit sich bringt.
Häufig gestellte Fragen
Was kostet die Dämmung für einen Rollladenkasten?
Die Kosten für die Dämmung eines Rollladenkastens liegen bei etwa 20 Euro pro Meter für das Material.
Welches Material für Rollladenkasten-Dämmung?
Resol-Hartschaumplatten sind das bevorzugte Material für die Dämmung von Rollladenkästen, ergänzt durch Montagekleber, Montageschaum und Dichtband für eine vollständige Isolierung.
Welche Dämmung für Rollladenkasten?
Für die Dämmung eines Rollladenkastens eignen sich besonders gut Resol-Hartschaum-Dämmplatten.
Was ist die beste Rollladendämmung?
Resol-Hartschaum-Dämmplatten gelten als beste Wahl für die Rollladendämmung wegen ihrer effektiven Dämmleistung bei geringer Materialstärke.
Was bringen gedämmte Rollladen?
Gedämmte Rollladen verbessern die Energieeffizienz des Hauses, reduzieren Heizkosten, verhindern Zugluft, erhöhen den Wohnkomfort und schützen vor Schimmelbildung durch wärmere Innenwände.
Sind Rollladen wärmedämmend?
Ja, ein geschlossener Rollladen wirkt leicht wärmedämmend. Im Sommer hält er die Sonnenstrahlen davon ab, die Innenräume zusätzlich aufzuwärmen. In kalten Winternächten hält er die Kälte etwas mehr davon ab, ins Innere zu gelangen. Allerdings nur, wenn der Rollladenkasten fachgerecht gedämmt ist, um Wärmeverluste zu minimieren und die Energieeffizienz zu verbessern.